Altenstein - Für die Badeaufsicht im Freibad Altenstein gibt es künftig ehrenamtliche Unterstützung durch die Ortsgruppe Ebern der BRK-Wasserwacht. Ramona Schrapel aus Geroldswind und Anja Heinrich aus Maroldsweisach haben sich als Rettungsschwimmerinnen ausbilden lassen und werden ab sofort bei der Badeaufsicht unterstützen. Sie leisten damit einen Beitrag dazu, dass das Freibad Altenstein weiterhin für Gäste als ein attraktives Freizeitvergnügen von der Gemeinde aufrechterhalten werden kann.
Über die gelungene Kooperation zwischen dem Markt Maroldsweisach und der Wasserwacht Ebern freuten sich bei der Vorstellung der beiden ehrenamtlichen Helferinnen Bürgermeister Wolfram Thein und René Oelke, kommissarischer Technischer Leiter der Wasserwacht Ebern. Er hatte auch die Ausbildung der beiden Frauen übernommen.
Ramona Schrapel, selbst 3. Bürgermeisterin des Marktes, und Anja Heinrich unterstützen die Gemeinde Maroldsweisach künftig bei der Aufrechterhaltung des herrlichen Freibades, das hoch über dem Baunach- und Weisachgrund gelegen ist, durch ihre freiwillige Badeaufsicht. Sie sind neben Bademeister Mathias Schamberger damit eine von drei ausgebildeten Aufsichtspersonen, die für mögliche Notfälle im Wasser und im gesamten Freibadareal bereitstehen.
Zwischen der Marktgemeinde und der Wasserwacht wurde im Zuge der Kooperation ein Vertrag im Rahmen von sogenannten Not- und Hilfsdiensten geschlossen, wie Bürgermeister Wolfram Thein erklärt. Somit ist alles auf rechtlich sichere Füße gestellt. Er dankte den beiden Frauen für ihr Engagement zum Wohle der Gemeinde. Sie nähmen damit eine besondere Vorbildfunktion ein, in dem sie sich für andere und für die Bürgerinnen und Bürger des Marktes Maroldsweisach engagieren. Gleichzeitig warb Thein darum, weitere Ehrenamtliche zu finden, die sich im Zuge der Badeaufsicht engagieren und sich von der Wasserwacht ausbilden lassen wollen. Interessierte können dies auf privater Basis tun oder der Wasserwacht Ebern als Mitglied beitreten. Ebenso galt sein Dankeschön der BRK-Wasserwacht für die Ausbildung und Kooperation.
Wolfram Thein resümierte, dass es gar nicht so einfach gewesen sei, einen neuen „Bademeister“ – Fachkraft für Bäderbetriebe – zu finden, nachdem der Vorgänger in den Ruhestand gegangen war. Das habe einiger Anstrengungen bedurft. Mit Mathias Schamberger konnte aber eine versierte Fachkraft gefunden werden, um die Badeaufsicht im Freibad zu übernehmen.
Dass der Bürgermeister vom Altensteiner Freibad begeistert ist, ist bei seinen Erzählungen unschwer zu erkennen. Er lobt nach der Sanierung den top Zustand des Bades, schön gelegen am Berg mit herrlichem Blick ins Baunach- und Weisachtal sowie ausgestattet mit ausreichend Liegeflächen und einem großzügigen Schwimmer- und Kinderbecken. Das Bad wurde nach 2010 aufwändig saniert, Beckenkopf und Technik wurden erneuert. Rund eineinhalb Jahre dauerten die Arbeiten, die Gemeinde investierte dafür rund 800.000 Euro. Als nächster Schritt werde die Sanierung der Umkleiden in Angriff genommen werden. All diese Bemühungen sollen dem Erhalt des Freibades dienen.
Je nach Witterung wird das Freibad im Mai/Juni geöffnet und ist bis Ende des Spätsommers ein beliebtes Ziel für Badegäste und Erholungssuchende. Um die 20.000 zahlende Gäste werden pro Jahr im Durchschnitt gezählt, sagt der Bürgermeister.
Die Wasserwacht-Ortsgruppe Ebern freut sich nach Worten von René Oelke über die Kooperation mit dem Markt Maroldsweisach. Einerseits könne man so weitere Rettungsschwimmer ausbilden und gleichzeitig einen Beitrag dazu leisten, den Badebetrieb im Freibad Altenstein sicherzustellen. In der heutigen Zeit, in der immer wieder kommunale Bäder aufgrund von mangelnder Finanzierung schließen müssen, ein ganz wesentlicher Aspekt. Nicht zuletzt seien Hallen- und Freibäder extrem wichtig, damit Kinder schwimmen lernen können. Andererseits natürlich auch für die vielen Ehrenamtlichen der Wasserrettungsorganisationen, die in den Bädern trainieren und sich so für mögliche Ernstfälle im Rahmen der Wasserrettung in Gewässern, Seen und Flüssen bereithalten.
Insgesamt gibt es im Landkreis Haßberge fünf Wasserwacht-Ortsgruppen, und zwar in Ebern, Eltmann, Haßfurt, Hofheim und Sand-Zeil. Bei der Wasserwacht werden jedes Jahr in mehreren Schwimmkursen Dutzende Kinder mit dem Element Wasser vertraut gemacht und lernen schwimmen. Kurse sind oft bis zu zwei Jahre im Voraus ausgebucht. Zudem stellen mehrere Ortsgruppen im Zuge des Katastrophenschutzes die Wasserrettung sicher und sind in Schnelleinsatzgruppen (SEG) für den Ernstfall engagiert. Das alles geschieht rein ehrenamtlich.
Die Ausbildung zum Rettungsschwimmer, wie sie Ramona Schrapel und Anja Heinrich absolviert haben, ist wie die Erste-Hilfe-Ausbildung eine Breitenausbildung innerhalb des Bayerischen Roten Kreuzes. Das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen gibt es in Bronze, Silber und Gold, wie René Oelke verdeutlicht. „Silber ist dabei der Standard, den in der Regel auch jedes aktive Wasserwacht-Mitglied hat.“ Eine gewisse Grundkondition reicht meist aus, um die 16 Schulstunden umfassende Ausbildung zu absolvieren. Ein voran gegangener Erste-Hilfe-Kurs (nicht älter als drei Jahre) ist dabei Voraussetzung.
Um das Rettungsschwimmerabzeichen in Silber zu bestehen, ist unter anderem notwendig, 400 Meter in höchstens 15 Minuten zu schwimmen, 300 Meter in Kleidung in höchstens zwölf Minuten zu absolvieren, einen Sprung ins Wasser aus drei Meter Höhe zu meistern und 25 Meter Strecke zu tauchen. Zahlreiche weitere Übungen müssen absolviert und gemeistert werden.
Wer Interesse hat, eine Ausbildung zum Rettungsschwimmer zu absolvieren oder sich für die Badeaufsicht im Altensteiner Freibad interessiert,
kann sich an René Oelke von der Wasserwacht-Ortsgruppe Ebern (rene.oelke@wasserwacht.bayern)
oder an Maroldsweisachs Bürgermeister Wolfram Thein (thein@maroldsweisach.de) wenden.
Sie geben gerne Auskunft